Verbände der Printmedien in Deutschland

Die wichtigsten drei Verlegerverbände Deutschlands haben ihren Sitz alle im selben Haus, nämlich im Haus der Presse in Berlin. Dabei handelt es sich um folgende Verbände:

BVDA - Bundesverband deutscher Anzeigenblätter
BDZV - Bundesverband deutscher Zeitungsverleger
VDZ - Verband deutscher Zeitschriftenverleger

BVDA

Der Bundesverband deutscher Anzeigenblätter ist der Dachverband für Verleger von Anzeigenblättern. Er zählt derzeit 217 Mitglieder. Insgesamt gibt es in Deutschland fast 500 Verleger von Anzeigenblättern. Allerdings tragen die BVDA-Mitglieder den größten Anteil an der Gesamtauflage von Anzeigenblättern (siehe unten).
Der BVDA sammelt und bündelt Informationen über die Branche, betreibt Lobby-Arbeit und erarbeitet eigene Service-Angebote, die allen Anzeigen - sprich Wochenblättern nutzen. Dabei werden auch Anzeigenblattverlage, die selbst nicht Mitglied des BVDA sind, berücksichtigt.
Außerdem sammelt der BVDA Auflagenstatistiken und erstellt Jahresanalysen. Aktuelle Ergebnisse werden auf der Internetseite BVDA.de dargestellt.

Zahlen und Informationen des BVDA für das Jahr 2012

Insgesamt kursieren 1.411 Anzeigen- sprich Wochenblätter in Deutschland. 885 dieser Titel werden von Verlegern herausgegeben, die Mitglied des BVDA sind. Damit tragen die BVDA-Verleger knapp 65 % des gesamten Marktaufkommens.

Die Gesamtzahl der Anzeigenblatt-Auflagen, die in Deutschland kostenlos vertrieben werden, beläuft sich auf über 40 Millionen. Das ist fast doppelt so viel wie die derzeitige Gesamtauflagenhöhe aller deutschen Tageszeitungen.

Der BVDA wirbt auf Bundesebene verstärkt um die Nutzung der Anzeigenblätter als effektives Werbemittel. Er präsentiert die Stärke des Wochenblattes vor allem als lokaler Berichterstatter.
Übrigens war das erste Zeitungsmedium überhaupt eine Wochenzeitung. Sie hieß „Relation“ und erschien erstmals 1605 in Straßburg.

Auf der Seite des BVDA bietet der Verband ein Software-Tool an, das es Anzeigenkunden erleichtert, gezielt Anzeigenblätter in einer bestimmten Region für eigene Werbezwecke zu finden. Die Datenbank enthält auch Anzeigenblatt-Verlage, die nicht Mitglied im BVDA sind.
Die meisten Anzeigenblatt-Verlage geben einen Stammtitel heraus. Manche auch zwei, selten aber mehr. Unter einem Anzeigenblatt-Titel werden dann aber verschiedene Lokalausgaben produziert. Beispiel: Es gibt in Hamburg den Titel „Elbe Wochenblatt“, der wöchentlich mit 9 Lokalausgaben erscheint.

Die Anzeigenblatt-Verlage sehen ihre Stärke als Mitteilungsmedium für den einfachen Bürger. Mit den entsprechenden Mitteilungsbedürfnissen lässt sich der Content-Bedarf der Anzeigenblätter kostengünstig füllen. „Bürgerreporter“, Pressemeldungen örtlicher Vereine etc. liefern honorarfrei den redaktionellen Inhalt, der in der Regel ca. 40 Prozent eines Anzeigenblattes ausmacht. So ist es auch logisch dass der BVDA enge Partnerschaft zu Bundesverbänden für ehrenamtliche Vereine und Initiativen pflegt.

Zweimal im Jahr führt der BVDA bundesweite Tagungen durch.

Wochenblätter außerhalb der Anzeigenblätter

Nicht alle Wochenzeitungen fallen unter die Rubrik Anzeigenblätter.

Die großen überregionalen Wochenzeitungen in Deutschland sind:

  • Jungle World
  • Freitag
  • Die Zeit
  • Junge Freiheit
  • Preußische Allgemeine Zeitung
  • Sonntagsblatt
  • Das Parlament
  • Bayerische Staatszeitung
  • Bayernkurier
  • Staatsanzeiger Baden-Württemberg

Außerdem gelten auch 3 große überregionale Sonntagszeitungen als Wochenzeitung:

  • Bild am Sonntag
  • Welt am Sonntag
  • Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Diese Wochenzeitungen sind überwiegend im BDZV (siehe unten) organisiert.

Weiterhin unterhalten die Bistümer in Deutschland eigene Wochenzeitungen. Überhaupt war die Kirche eine der ersten Institutionen, die sich die Möglichkeit der wöchentlichen Kommunikation auf lokaler Ebene zunutze gemacht hat. „Der Pilger“ im Bistum Speyer ist die älteste noch betriebene Wochenzeitung in Deutschland. Er wurde 1848 erstmals herausgegeben.

BDZV

Bundesverband deutscher Zeitungsverleger

Der BDZV ist der Dachverband der Zeitungsbranche, also in erster Linie der deutschen Tagespresse.
Der Verband dient als Kommunikationszentrale für branchenspezifische Fragen. Er ist Ansprechpartner für alle Belange innerhalb der Branche. Etwa in seiner Rolle als Verband von Arbeitgebern auf dem freien Arbeitsmarkt. Vor allem aber ist er Interessenvertreter der Zeitungsmacher. Momentan wird die Diskussion stark von Urheberrechtsdebatten und Streitigkeiten mit Marktkonkurrenten aus dem Internet bestimmt.
Der BDZV investiert außerdem viel in eine effektive Branchenbeobachtung. In Zeiten der vielbeschworenen Krise der Printmedien betreibt er Studien und Analysen, die Wege aufzeigen, wie das Printmedium trotz des Siegeszuges der Online-Medien überleben kann. (Auch hier heißt das Zauberwort: Win-Win-Effekte) Im jährlich erscheinenden „Jahrbuch“ werden Branchenkennzahlen und Statistiken veröffentlicht (Auflagenhöhe, Auflagenentwicklung etc.), außerdem Berichte und Artikel, die den aktuellen Stand und das Zukunftspotential der Zeitungsbranche ausloten. Neben dem Jahrbuch werden weitere Fachbücher für Zeitungsverleger vom BDZV herausgegeben.

In einem eigenen Informationsportal „ZV – online“ werden ebenfalls Trendanalysen und Branchen-News veröffentlicht.

Der BDZV arbeitet auch eng mit Vertretern des Bundestages zusammen, vor allem, wenn es um Urheberrechtsstreitigkeiten mit den neuen Medien geht.

Einmal im Jahr organisiert der BDZV den deutschen Zeitungskongress, an dem ca. 400 Chefredakteure, Verleger bzw. Verlagsmitarbeiter teilnehmen. (meist im September) Darüber hinaus werden laufend Themen-Kongresse und Seminare organisiert, um das Branchenwissen zu vertiefen und zu erweitern.
Neben der Auseinandersetzung mit den neuen Medien liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Weiter-/ Entwicklung geeigneter Printformate für die junge Generation.

VDZ

Der Verband deutscher Zeitschriftenmacher ist der dritte Verlegerverband im Haus der Presse Berlin, und vermutlich der politisch bedeutsamste. Er steht für die größte Gruppe der deutschen Printmedien. Der Zeitschriftenmarkt bringt mit Fachzeitschriften und Publikumszeitschriften derzeit zirka 6000 Titel in Umlauf. Anders als bei Tageszeitungen oder Anzeigenblättern geben die Zeitschriftenverlage oft eine ziemlich große Bandbreite an Titeln heraus. Allein der Burda-Verlag bringt knapp 75 Zeitschriftentitel in Deutschland heraus und ist darüber hinaus an zahlreichen Radio- und TV-Sendern beteiligt. Hubert Burda ist auch der langjährige Präsident des Verbandes. Auch ein Spiegel-Vertreter ist Präsidiumsmitglied. Insgesamt zählt der VDZ 400 Zeitschriftenverlage als Mitglieder, diese sind wiederum in einzelnen Landesverbänden organisiert. Als Dachverband nimmt der VDZ repräsentative und politische Aufgaben wahr und arbeitet verstärkt für die fachliche Weiterentwicklung und stetige Neupositionierung der Branche. Auch hier spielt die Auseinandersetzung und Kooperation mit den neuen Medien und die eigene Nutzung digitaler Formate eine große Rolle. Weiterhin erstellt der VDZ Jahresanalysen, beobachtet Trends und organisiert Themen-Konferenzen.
Eigens für die branchenspezifische Weiterbildung wurde 1993 die VDZ-Akademie gegründet, die ihre Fachveranstaltungen in verschiedenen Städten Deutschlands lokalisiert.
Eine andere Art von „Horizonterweiterung“ sind die Verlegerreisen, die vom VDZ organisiert werden. Dabei geht es vor allem um die Eruierung ausländischer Märkte für die eigenen Printerzeugnisse.
In der Mitgliederdatenbank des VDZ findet man eine gute Zusammenstellung aller großen und wichtigen Zeitschriftenverlage von Deutschland.

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