Jeden Tag verschwinden in Deutschland Menschen. Für Angehörige, die vergebens auf die Heimkehr eines Kindes, Ehepartners oder älteren Verwandten warten, ist dies meist ein qualvoller, nervenaufreibender Zustand. Je mehr Zeit vergeht, umso größer werden Sorge und Angst. Vorab sei zur Beruhigung gesagt, in der überwältigenden Mehrheit der Fälle tauchen die Verschwundenen von selbst wieder auf. Von hundert Vermissten bleibt statistisch gesehen einer über lange Zeit vermisst, und noch weniger sind dann zum Opfer eines Unfalls oder einer Straftat geworden. Die Suche nach Vermissten kann in einigen Fällen von der Tagespresse unterstützt werden. Hier erfahren Sie, ab wann es sinnvoll und hilfreich ist, diese Möglichkeit zu nutzen und welche Möglichkeiten es darüber hinaus gibt.
Wer einen Angehörigen vermisst, muss als erstes die Polizei informieren. Die zuständigen Beamten entscheiden dann, welche Maßnahmen zur Personensuche ergriffen werden. Darunter fällt auch die Entscheidung, sich mit einer entsprechenden Pressemeldung an die Medien zu wenden. Ohne Unterstützung der Polizei wird die Tagespresse keine Suchmeldung drucken, allerdings kann man sich als Privatperson trotzdem engagieren wie das Beispiel eines Amerikaners zeigte, dessen Sohn in Frankfurt verschwunden ist. Der Vater war eigens nach Frankfurt geflogen, um mit Flugblättern und persönlichen Einsatz bei der Lokalpresse die Suche nach dem vermissten jungen Mann zu forcieren. Voraussetzung war aber auch hier die Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei. Nachdem ein Schuh des jungen Mannes am Mainufer gefunden wurde, waren auch die Beamten von einer Gefährdung überzeugt.
Wie die Polizei auf Vermisstenmeldungen reagiert, hängt von verschiedenen Umständen und Erfahrungswerten ab.
Kinder, die plötzlich verschwinden, kehren, abgesehen von extrem seltenen Ausnahmen, in der Regel von allein zurück. Ursachen für ihr zeitlich begrenztes Ausreißen ist meist Streit mit Eltern oder Geschwistern. Bei größeren Kindern kann es sich auch schon mal um Liebeskummer oder psychische Probleme handeln. Die meisten kommen nach einer Weile von allein zurück oder geben zumindest ein Lebenszeichen. Wegen dieser Erfahrungswerte beginnt die Polizei mit einer Fahndung nach Minderjährigen in der Regel erst nach Ablauf von 24 Stunden. Dann jedoch wird bei Kindern die Fahndung ausgelöst. Ausnahmen sind natürlich Säuglinge und Kleinkinder, nach denen im Falle eines unerklärlichen Verschwindens die Suche auch sofort ausgelöst werden kann.
Beim Verschwinden von Erwachsenen wird die Polizei noch zurückhaltender vorgehen, da mündigen Erwachsenen das Eigenbestimmungsrecht vorbehalten ist. Sollte dennoch eine Fahndung ausgelöst werden, und wird die gesuchte Person in einem unbedrohlichen Zustand angetroffen, genügt es, sie von der Suche in Kenntnis zu setzen. Das Verfahren wird dann eingestellt. Ansonsten gilt bei Erwachsenen die polizeiliche Praxis, Vermisstenanzeigen zwar entgegenzunehmen und zu registrieren, aber nicht bei jeder Anzeige eine Fahndung auszulösen. Ungerechtfertigt ausgelöste Fahndungen können im schlimmsten Fall sogar in Geldforderungen an die Suchenden münden.
Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, welche die Dringlichkeit bei der Vermisstensuche erhöhen. Ist einer der folgenden Punkte erfüllt, kann die polizeiliche Fahndung nach einem vermissten Erwachsenen bzw. einem Kind auch sofort beginnen:
In diesen Fällen und bei einer längeren Abwesenheit von Kindern kann dann auch die Presse zur Mithilfe eingeschaltet werden.
Vermisstenanzeigen werden in der Regel über die Presseabteilung der örtlichen Polizei an die Medien weiter gegeben und entsprechend in den lokalen Tageszeitungen der Region veröffentlicht. Zur Vermisstenanzeige gehören eine Personenbeschreibung, im besten Fall ein aktuelles Foto und Angaben über Zeit und Ort, an denen der / die Vermisste zum letzten Mal gesehen wurde. Oftmals geht die Vermisstensuche in der Presse mit einer gleichzeitigen Sendung über die lokalen Rundfunksender einher. Wie effektiv solche Pressemeldungen sein können, zeigt etwa das Beispiel einer psychisch behinderten Frau, die im November 2009 in Bonn verschwand und bereits einen Tag nach Veröffentlichung des Pressefotos von aufmerksamen Zeitungslesern erkannt und dadurch gefunden wurde. Noch spektakulärer war sicher der Fall der beiden geflohenen Gefängnisinsassen, die im November 2009 bundesweit gesucht wurden. Die Ergreifung gelang schließlich durch Hinweise von Zeugen, welche die Fahndungsfotos zuvor in den öffentlichen Medien gesehen hatten.
Ist eine Vermisstenmeldung einmal an die Presse gelangt, so wird in der Regel auch der Ausgang der Suche dokumentiert. Die aufmerksamen Leser werden so zum einen „entwarnt“ und erfahren zum anderen vom Schicksal der vermissten Person.
Wer sich dafür interessiert und ggf. mithelfen möchte, findet auf der folgenden Seite eine Zusammenfassung von
Suchmeldungen in verschiedenen Medien. Die Auflösung eines „Falles“ wird dort ebenfalls dokumentiert.
News.Feed-Reader.net
Von allen Personen, die in Deutschland einmal vermisst wurden, bleibt prozentual gesehen nur ein geringer Personenkreis unaufgefunden.
Manchmal kann es sich dabei auch um Personen handeln, die aus verschiedensten Gründen eine andere Identität angenommen haben.
In seltenen Fällen verbirgt sich hinter langjährig Vermissten aber auch ein tragisches Schicksal.
Besonders tragisch sind die Fälle vermisster Kinder, die oftmals den Verdacht auf ein Kapitalverbrechen nahe legen.
Solange diese Fälle ungeklärt sind, sehen die Medien es als ihre Aufgabe, die Suche aufrecht zu erhalten und die
Vermissten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Allerdings gibt es da Unterschiede. So neigt die Boulevard-Presse oftmals dazu,
einen kleinen Ermittlungsfortschritt der Polizei zu schnell als Tatsache aufzubauschen. Für die Angehörigen und ggf.
auch für die Vermissten kann das schlimmstenfalls sogar von Schaden sein.
Manche Zeitungen gehen etwas sachlicher vor. So hatte z.B. der Berliner Tagesspiegel eine Zeit lang die Rubrik „vermisst“ eingerichtet,
in der regelmäßig langjährig verschwundene Personen vorgestellt werden. Nicht zuletzt in der Hoffnung, auf diese
Weise doch noch einen hilfreichen Zeugen zu erreichen.
Wer bei der Suche nach dauerhaft Vermissten mithelfen möchte,
wendet sich jedoch am besten an die entsprechenden Informationsangebote im Internet.
Suchmeldungen, insbesondere für dauerhaft Vermisste finden in der Tagespresse zum Leidwesen vieler Angehöriger nicht die notwendige Präsenz. Gerade hier kann das Internet ausgleichen. Mit seinen Möglichkeiten, umfangreiche Informationen dauerhaft zu präsentieren, kann es die Suche nach vermissten Personen auch langfristig unterstützen. Hier finden Sie die wichtigsten Plattformen für Deutschland.
Als Tochter der Nachrichtenagentur DPA stellt News Aktuell sämtliche aktuellen Polizeimeldungen online.
Darunter finden sich sehr viele aktuelle Vermisstenmeldungen. Allerdings wird das Portal nicht von allen polizeilichen
Pressestellen gleichermaßen genutzt. So häufen sich v.a. die Meldungen aus Hessen und Franken.
Presseportal.de
Alle Polizeipräsidien unterhalten Internetseiten mit Vermisstenanzeigen. Wer mithelfen will,
Vermisste aufzufinden oder einen Verdachtsmoment hat, kann so auf direktem Wege in seiner Region nachschauen.
Über die Seite der deutschen Polizei gelangen Sie an alle Polizeipräsidien der Länder. Auf der entsprechenden Seite dann auf den
Menüpunkt Fahndung oder „Mithilfe“ klicken. Dort werden die aktuellen Vermisstenanzeigen angezeigt.
Polizei.de
Ein Kind zu verlieren, ohne zu wissen, was mit ihm geschehen ist, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann.
Die europaweite „Initiative Vermisste Kinder“ hat sich eine Plattform geschaffen,
die zum einen Fotos und Angaben zu dauerhaft vermissten Kindern veröffentlicht,
zum anderen Betroffenen und Interessierten auch Hilfe und Beratung anbietet. So finden Kinder und Jugendliche auch Ratschläge,
um sie vor eventuellen Entführungs- oder Gewalttätern zu schützen. Das Suchportal wird auch von der Sendung Aktenzeichen XY unterstützt.
Vermisste-Kinder.de
Keine Zeit hat so viele tragische Schicksale hervorgebracht wie die Jahre zwischen 1939 und 1945.
Die Fragen nach dem Verbleib vermisster Personen hören auch über sechzig Jahre nach Kriegsende nicht auf.
Noch immer wollen Nachkommen wissen, was mit ihren Verwandten geschehen ist, ob sie evtl. sogar noch irgendwo zu finden sind.
Der Internationale Suchdienst im hessischen Arolsen beschäftigt sich bis heute mit der Aufklärung von Schicksalen in der Nazi- und
Nachkriegszeit. Er erhält täglich bis zu zwanzig Suchanfragen.
ITS-Arolsen.org
Ein viel häufigerer Fall sind die Menschen, die man im polizeilichen Sinne nicht als vermisst melden kann, die man dennoch gern wiedersehen würde, ohne zu wissen, wo sie sind. Hierfür gibt es jedoch zahlreiche Angebote, die vor allem die Möglichkeiten des Internets nutzen. Mit der globalen Wirkung des Internets ist es schließlich bedeutend einfacher geworden, über Seiten wie „facebook“ oder „stayfriends“ Schulfreunde oder Urlaubsbekanntschaften „von damals“ wieder zu finden. Wenn all das nichts nützt, stellen außerdem Privatdetekteien ihre Dienste zur Verfügung. Zur Not kann man auch die Tagespresse bemühen. Zumindest wenn man in etwa weiß, in welcher Region sich eine bestimmte Person aufhält, könnte man zumindest im Format einer Kleinanzeige kundtun, dass man auf der Suche nach einer bestimmten Person ist.
Im Abo-Shop für Tageszeitungen haben Sie die Möglichkeit kostenlos Tageszeitungen aus Ihrer Region probeweise zu abonnieren.
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Interview mit der saarländischen Mundartsängerin Petra Williams zum Thema Mundart.
Sonderthema: Vermisst
Jeden Tag verschwinden in Deutschland Menschen.
Tageszeitungen können bei der Vermisstensuche helfen.
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